Die Herkunft
Es ist immer schwierig, die genaue Herkunft einer Rebsorte zu bestimmen, man kann jedoch in der Regel davon ausgehen, dass sie aus dem Land stammt, in dem sie am häufigsten und am längsten kultiviert wird. Von diesem Standpunkt aus besteht kein Zweifel: Der Chasselas ist die Schweizer Traube schlechthin.
Die ältesten Dokumente über den Weisswein in der Genferseeregion stammen von 1202. Spuren des Chasselas wiederum finden sich ab dem 14. Jahrhundert. Ab 1848 entwickelte sich der Fendant kommerziell zur treibenden Kraft der Walliser Kellereien und wurde stark gefördert, so dass er schliesslich die alten einheimischen Sorten verdrängte. Seit 1936 kämpften die Walliser für den Schutz dieser Appellation, die auch die Genfer und Waadtländer Produzenten nutzen wollten. 1966 wurde Fendant du Valais als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkannt.
Trotz der gelungenen Rehabilitation der einheimischen, also autochthonen Spezialitäten bleibt der Fendant der König der Walliser Weine.
Die Ursprünge des Chasselas
Die genetische Analyse erlaubt, die Herkunft des Chasselas zurückzuverfolgen. Der Genforscher und Ampelograph José Vouillamoz deckt seine Ursprünge in einem Video von Paul Vetter auf.
Die Gründung der Domaine du Mont d'Or anno 1848 durch den Waadtländer François-Eugène Masson an der Südwestflanke des Montorge-Hügels vor den Toren von Sion/Sitten ist für die Geschichte der modernen Walliser Weinbaukultur emblematisch.
Im Sonderbundskrieg von 1847 erkannte der Waadtländer Feldweibel aus Territet (Montreux) beim Zug der Bundestruppen durch das Wallis das grosse Potenzial der Umgebung von Sitten für den Weinbau.
Ein Jahr später erwarb er die ersten Grundstücke in Pont-de-la-Morge und begann mit der Urbarmachung der kargen, aber jungfräulichen Hänge. Er liess sie roden und terrassieren, wobei das Ausbruchsgestein für den Bau der zahlreichen Stützmauern verwendet wurde. Das karge, steinige Erdreich auf den Terrassen wurde begradigt, gedüngt und mit Chasselas-Stecklingen bepflanzt, die er aus der Waadt mitgebracht hatte.
Frost und Trockenheit setzten dem Vorhaben in den ersten Jahren zu. Um die ariden Parzellen zu bewässern, liess Masson eine Dampfmaschinen-Pumpe installieren, die das Wasser aus den Sumpfgebieten der Ebene von Pont-de-la-Morge in die Höhe beförderte. Das schlecht funktionierende System wurde später durch eine Suone ersetzt, die den kleinen See von Montorge mit Wasser der Sionne speist, bevor sie weiter durch die Rebberge fliesst und diese bewässert. Das kostspielige Unternehmen wurde gemeinsam mit L. de Sepibus und J. Bumann durchgeführt. Dank der geregelten Wasserzufuhr konnten der Ertrag gesteigert und regelmässige Ernten erzielt werden. Gleichzeitig liess François-Eugène Masson ein Wohnhaus und einen Felsenkeller mit einer Presse und einem mächtigen Fass errichten.
Heute ist die Domaine du Mont d'Or ein Ausnahme-Weinberg, der berühmt ist als der Pionier der Produzenten von «Grains Nobles»- und anderen Walliser Süssweinen.
Jean Gay gründete seine Kellerei an der Avenue de la Gare in Sion/Sitten 1883. Der hier gekelterte Wein war für das von ihm gepachtete Bahnhofbüffet bestimmt.
Jean Gay wurde von seinem Sohn Maurice unterstützt, der sich auf den Anbau und Verkauf von Obst spezialisiert hatte: Er pflanzte in der meliorierten Ebene von Uvrier Tausende von Obstbäumen. Um den Absatz der Ernten zu gewährleisten, begann er die Früchte zu destillieren.
Nach dem Tod von Maurice (1948) wurde das Unternehmen Jean Gay & Cie in Maurice Gay SA umbenannt. Angesichts des Wachstums der Stadt Sitten entschloss sich die Direktion zum Bau von neuen Einrichtungen inmitten ihrer Weinberge in der Gemeinde Chamoson.
1988 konnte die neue Cave Maurice Gay in Chamoson (Ravanay) eingeweiht werden. Sie ermöglicht das Einkellern von über drei Millionen Litern Wein. Heute ist Maurice Gay in Besitz von etwa zwanzig Hektaren Rebland und verarbeitet zusätzlich die Ernte von rund vierhundert Winzern.
Die Cave St-Pierre ist seit 1971 in Chamoson, im Herzen des grössten Walliser Weinbergs zu Hause. Seit jeher steht hier der Ausbau von qualitativ hochwertigen Weinen an erster Stelle. Dazu kann das Unternehmen auf die Ernte von über 800 Winzern zählen, welche jedes Jahr von unserem Direktor Emmanuel Carron besucht werden, damit eine langfristige, auf gegenseitigem Vertrauen basierte Beziehung fortbesteht.
Sei es die Wahl der Rebsorten, des Rebstocks oder noch die Produktionsart, alles ist im Einvernehmen mit der Kellerei, dem Boden, dem Klima und der Höhenlage angepasst. Der Fendant RÉSERVE DES ADMINISTRATEURS, in unserer Kellerei ausgebaut, macht da keine Ausnahme.
Die Einrichtungen, im Herzen von Ravanay, einem der berühmtesten Terroirs der Gemeinde Chamoson, sind mit den modernsten Installationen ausgestattet.
Die 1961 gegründete Cave St Georges setzt alles daran, um die Ausdrucksvielfalt der Walliser Rebsorten zu sublimieren.
Als Georges Clavien sein Unternehmen gründete, war ihm bewusst, dass sein Familienname in der Walliser Weinbranche schon einige Male präsent war.
Um Verwechslungen zu vermeiden, zog er es deshalb vor, seinen Vornamen zur Bezeichnung seines neuen Betriebs zu verwenden. Seither ist der heilige Georg, der berühmte Drachentöter, das stolze Wahrzeichen der Kellerei.
Seit über hundert Jahren in der ganzen Schweiz durch seinen emblematischen Wein Aigle les Murailles oder auch "Eidechsli-Wy" bekannt, hat Badoux Vins 2008 mit einer Walliser Kollektion das Angebot erweitert. In Zusammenarbeit mit der Cave St-Pierre wählt Daniel Dufaux, Direktor und Önologe von Badoux Vins die Gärtanks. Um Weine von hochstehender Qualität anzubieten, verfolgt er sorgfältig deren Ausbau.
Neben dem Fendant, Walliser Spitzenreiter, bietet Badoux Vins in seinem Sortiment acht, aus aromareichen Rebsorten gekelterte Weine.